Rozmiar: 15909 bajtów

- 89 -

1329. Mai 9. Breslau.

Herzog Boleslaw III. von Liegnitz und Brieg giebt alle seine Länder und Städte der Krone von Böhmen unter gewissen Bedingungen auf ewige Zeiten zu Lehen.

In gotis namen amen. Wir Johannes von gotis genaden konig czu Behemen vnd czu Polan vnd grafe czu Luxemburg voriehen vnd thun kunt allen den, die desen briff sehen adir horen lesen, daz wir mit bedochtem mute, mit vnsirm guten willen, mit vnsirer manne rat, mit dem hochgeborn fursten hern Boleslawen, herczogen von Slesien vnd herren czu Legnicz vmb alle broche vnd krig, dy zwischen vns vnd ym von seiner bruder wegin hern Heinrichs vnd hern Flotken herczogen von Slesien vnd herren von Breslau bisz her gewert haben vmb das lant zu Legnicz, burk vnd stad Haynaw, burk vnd stad Goltperg, die stad Choczenaw, die burk vnd waz darczu gehort, gesunet, geeynet vnd ewiclichen berichtent seyn also das wir ym, seinen erben vnd nochkomlingen dieselben vnd alle andere ire eygen lant, die her von seynem, seiner erben vnd nochkomlinge namen vns mit willen vnd unbetwungen off gegeben hot vnd vnser, vnser erben vnd nochkomlingen, konigen von Behemen vnd auch vnsirs reichs czu Behemen man davon wordin ist, sie sein vorsaczt adir vnvorsaczt, wo sie die haben yczund beyde hie desseyt der Oder vnd dort genseyt vnd die her noch gewynnen, wo sie die gewynnen, vorligen haben czu einem rechten erblehen, die selbin lant synt benant Legnicz, burk vnd stad, Haynaw, burk vnd stad, Goltperg, die stad, Choizenaw, die burk, Brig, burk vnd stad, Nymtsch, burk und stad, Olaw, die stad, Grotkaw, dy stad, Namslaw, burk vnd stad, Berolstad, burk vnd stad, Cruczeburg, burk vnd stad, Lantsperg, Tyfensee vnd Byzin mit weichpilden, derselben burge vnd stete vnd was dorczu gehort, lant, gut vnd lewte, es sey vorlehent adir unvorlehent mit allen rechten, freyheyt vnd nutzen, als sie von aldir vnd iren eldern an sie komen vnd brocht sint vnd gelobin wir mit vnsen trewen an alle argelist von vnsern, vnsern erben vnd nochkomlingen wegin vnd meinen die egenanten vnsern swager, sein erben vnd nochkomlingen czu lassen vnd behalden gegen allirmeniclich bey allen eren, rechten vnd bey allir freyheyt vnd nutzen, als sie oben sten vnd in welcherweyse das an sie komen vnd procht ist von iren vorfaren vnd nicht hindern, ez sey an manschafft, gulde, czinsen, czollen, gerichten, dem obirsten vnd dem nydersten, in burgen, steten, dorffern vnd vff den landen allir hande berwerk, an golde, silber, bley, czen adir wie das ercz genant sey, munczen, pfaffen, clostern, monchhonen (sic), kirchlehen, juden adir wiltbar, war an daz leyt, also das die egnanten, vnser swager vnd sein erben vnd nochkomlingen mogen freylich an alle frage vnd vrlaub brechen vnde bawen new adir alde feste, wo sie des gelustet eren landen czu fromen vnd czu gute. Geschege auch, das ire man rittermesig leute mit den vorgenanten Vnserm swager seinen erbin adir nochkomlingen her noch adir yczund icht haben czu richten adir czu sachin, dorvmb sulle wir vns nicht annemen, sundir ob den seibin eren mannen von yn wurde recht vorsait adir nicht recht gescheen mochte vor irn mannen, so sullen der offtgenante vnsir swager, sein erbin vnd nochkomlingen vor vns, vnsern erben vnd nochkomlingen adir wem wir daczu setzen irn genossen recht gebin vnd nemen. Hat auch irer manne einer adir mer gut von vns vnd auch von yn, der sol vnsir gut vor vns vorantworten, vnd das her, was en adir sie dorvmb an get, vor yn vnd eren mannen vnd nyndert andirswo. Wer abir, daz andir lewt. die er genosen nicht enweren noch ir man mit ym vnsirm swager, seinen erben adir nochkomlingen icht hetten czu sachen vmb schult, gut adir vmb andir sachen, wie das sey, dorumb sullen wir vns nicht annemen, die weyl sie recht bitten czu thun vor iren mannen. Mocht abir dem selbin, davon ym nicht recht mocht gescheen, so mugen sie sich vor vns beruffen vnd ir recht irvolgen vnd vmb alle sache, da durch sie werden geladin adir beruffen, sullen wir en setzen czu richter irn genossen, ob wir sie selbir nicht ledig wern czu horen, vnd des sullen sie nicht forder warten wann in dem lande czu Breslaw. Geschit abir, das ir genosse einer adir mer sie, vnsern swager, sein erbin adir nochkomlingen haben czu beclagen vnd den sullen sie volgen vor vns, wo wir seyn, in Behemen adir in Polan, auch sal man irre lewte, ritter, rittermesige adir kaufflewte vnd wie sie genannt sein, vmb der seibin vnsirs swagirs adir seiner erbin vnd nochkomlingen schult adir gelt nicht bekummern noch vff halden in vnsern landen, stete, dorffern adir festen, abir iren purgen mag man wol czu sprechen mit eynem recht, wo man sie vindet in den egeschriben vnsern landen; auch sullen vnser swager, sein erbin vnd nochkomlingen nach iren lehen zu empfahen, vns vnser erben adir nochkomling nicht furbasz suchen wenn in dem kunikreich czu Behemen. Ez ist auch gemacht, ob der offtgenannte vnsir swager sein erbin adir nochkome eczliche erer stet adir gewichpildet vesten von noten adir andir sachen vorkeuffin adir vorsetczin mussen, das sie sullen die selbe stad adir veste vns, vnsern erben vnd nochkomlingen des ersten anbitten vnd ob wir sie denne nicht keuffin noch enlosten vmb das gut, do sie ein andir man vmb keuffin adir losen wolde, so mugen sie eynem andern irem genossen adir eynem füglichen manne die stad adir festen vorkewffin adir vorsetczin, vnd wer sie kewfet adir sie czu pfande eyn nympt, der sal sie von vns, vnsern erbin vnd nochkomlinge zu lehn empfahen vnd nemen gleicherweys als vnsir swager, sein erbin adir nochkomling sie haben gehat. Doch sulle wir vnd vnse erbin adir nochkomlinge allewege macht haben, die selben stad adir festen czu losen vmb das gut, darvmb sie vorsaizt ist, ob sie die selbe stat adir vestin selbir nicht enlosen mit sulcher bescheydenheyt, das wir vnd vnser erben vnd nochkomlingen, vnsirm swager vnd seinen erben die offtgenante stad adir vesten selbir widergeben czu losen, wenn sie die gelosen mogen mit allem rechte, als sie von en vorsaczt ist, waz abir se gutes an stete vnd an gewichpildet vesten irn mannen vorkeuffen adir vorsetzen, des endurffen sie vns nicht anbitten, die es von dem offtgenanten vnsirm swager vnd seinen erbin adir nochkomlingen zu lehen empfaen vnd nemen. Dise vorgeschribene rede alle loben wir mit guten trawen an argk ewiclich gancz vnd stet czu halden vnd dorubir so geben wir ym desen briff vorsigilt mit vnserm ingesigel czu eym vffin vrkund vnd geczeugnusz der warheyt. Der ist gegebin czu Breslaw, do man czalt von Crists geborth dreyczenhundirt jar darnach in dem newnvndczwenczigisten jare an dem nesten dinstag nach des heiligen crucztag, als es funden warth.

Bitschens Privilegb. f. CCXIV. — Thebesius II. 171. — Sammter, Chron. v. Lieg. S. 450.


Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455 - Herausgegeben dr Friedrich Wilhelm Schirrmacher - Liegnitz 1866



Zamknij dokument


Rozmiar: 16572 bajtów